Maja Daniels – Elf Dalia

255,00 

MACK 2019

OTA gebundenes Taschenbuch mit Klappen
22 x 29 cm, 136 seiten

„Wenn du von Mora aus dem Fluss nach Norden folgst, erreichst du eine Gemeinde mit einem dunklen, insularen Geist“. Eingebettet in dieses historische Rätsel eines Ortes und seiner Menschen, verwebt Elf Dalia von Maja Daniels eine Erzählung, die aus dem schwedischen Tal Älvdalen stammt. Daniels kombiniert Fotografien aus den Jahren 2011 bis 2017 mit kuriosen Bildern aus einem Archiv eines Mannes namens Tenn Lars Persson (1878 –1938), einem lokalen Erfinder, Mechaniker und Fotografen. Diese beiden Künstler kommen über Jahrhunderte hinweg zusammen, um eine kohärente Erzählung zu schaffen; dabei macht Elf Dalia natürlich auf mögliche Fiktionen der dokumentarischen Fotografie aufmerksam. Überlagert mit den Relikten dieser abgelegenen Region, die bis heute die fast ausgestorbene alte Sprache des Elfdalian spricht, untersucht dieses Buch, wie der Mythos und das Ritual seiner Vergangenheit durch das zeitgenössische Leben beeinträchtigt werden.

Die geographische Abgeschiedenheit der Region, abgegrenzt von Wäldern, Bergen und Seen, steht im Mittelpunkt der Arbeit von Daniels und Persson. Eine verschneite Landschaft schafft eine unheimliche Kulisse, die an die Hexenprozesse erinnert, die 1668 in der Region begannen. Perssons frühe fotografische Experimente führen zu seltsamen, unheimlichen Fotografien: In einem scheinen zwei Männer in der Luft zu schweben, in einem anderen zwei Frauen sitzen zusammen auf einer Mondsichel. In diese Arbeiten eingewebt, bewegen sich Daniels Fotografien in einem ähnlichen Gebiet, das das Mystische und das Volksmund mit einer verwandten Symbolsprache umspannt. Wie Persson schildert sie den Alltag dieser Gemeinschaft: zu Hause, am See, mit ihren Familien. Aus diesem Gemeinschaftsgefühl entstehen jedoch Porträts, die eine jüngere Generation illustrieren, die versucht, die Reibung zwischen Tradition und Moderne in Älvdalen zu überwinden. In Elf Dalia tritt Daniels mit Persson in einen Dialog, um die einzigartige Exzentrizität der Gemeinschaft zu verstärken und zu hinterfragen, wann aus historischer Kontinuität und Stolz Abgeschiedenheit wird, wenn Rituale des Mythos und des Geschichtenerzählens einen dunklen Geist hervorrufen könnten.

Vorrätig