Shirley Baker – Lou Stoppard (ed.)

Shirley Baker entwickelte ihr erstes Foto als junges Mädchen „aus der Dunkelheit des Kohleschuppens“in ihrer Heimatstadt Salford im Nordwesten Englands. Von diesem Moment an entwickelte sie ein lebenslanges Interesse an Dokumentarfotografie, was zu einer riesigen und gefeierten Archivsammlung führte, die sich über die gesamte Länge ihrer Karriere erstreckt und von den 1950er bis 2000 reicht. Dieses von Lou Stoppard herausgegebene Buch bietet eine umfassende – und einzigartig weibliche – Darstellung des Nachkriegslebens; eine exzentrische Übersicht, die ihre bekannteren Straßenfotografien von Manchester, Salford und Blackpool mit bisher unveröffentlichten Fotografien kombiniert, die sich über das Vereinigte Königreich bis nach Südfrankreich, Italien und Japan erstrecken. Die Sammlung ist reich an humorvollen Beispielen, die die Eigenheiten der britischen Identität ins Rampenlicht rücken: Ein High-Street-Käufer legt den Kopf schief, um die Schaufensterpuppe hinter sich widerzuspiegeln, eine ältere Frau mit zigarettenfaltigen Lippen blickt mit fast komischem Stoizismus in die Linse, Kinder spielen, Erwachsene nachahmend. Die wechselnden Landschaften, Moden, fotografischen Stile und Töne, aus denen die Sequenz besteht, werden durch Bakers einzigartige Aufmerksamkeit für Momente des Witzes und der Wärme im täglichen Leben miteinander verwoben.