Jack Davison – Photographs

Als autodidaktischer Fotograf macht Davison Bilder wie Malerfarben und fertigt mit Intuition und Instinkt Fotografien an, die das Surreale und Sinnliche aus dem Stoff des täglichen Lebens herausholen. Davisons einzigartiger, handwerklicher Ansatz zur Bildherstellung, der sich stark auf Chiaroscuro und die Fähigkeit der Fotografie stützt, sowohl zu verschleiern als auch zu enthüllen, oszilliert von gestochen scharfen Details zu sich auflösenden Trugbildern – die Welt ist invertiert und untergetaucht.

Mit ihren tiefen Schatten und engen Rahmen haben die Bilder in Photographs eine unverkennbare filmische Qualität; Jedes geschichtete Bild hinterlässt eine Spur von Assoziationen, die weit über den ursprünglichen Kontext hinausgehen. Trotz Jacks jüngster Erfolge bleibt er bescheiden und umfassend in seiner Fotografie, und das Buch wechselt ununterscheidbar von inszenierten, akribischen redaktionellen Aufbauten zu einfachen alltäglichen Ereignissen, die voller Rätsel und Tiefe sind.

Zwei wiederkehrende Motive in Davisons Werk sind die Hand und das Auge: hier eine geballte Faust, dort ein Gesicht streichelnd; hier funkelt es von einer Werbetafel und anderswo schimmert es in einem Spiegelbild. Sie repräsentieren eine dynamische Spannung in Davisons Arbeit, nämlich Sehen gegen Fühlen oder die Schwelle zwischen Wahrnehmung und Vorstellungskraft. Die delikate Sequenz in Photographs schwebt zwischen diesen beiden Zuständen und schafft eine komplexe, seelenvolle Interpretation der Welt durch Jacks rätselhafte Porträts, Landschaften und Stillleben.